Bonjour à tous!
In diesem Jahr wurde dem 9. Jahrgang ein Schüleraustausch über eine Woche nach Frankreich angeboten. Die Fahrt führte uns ins Elsass, nach Illkirch-Graffenstaden, nicht weit von Straßburg. Unsere Partnerschule ist das Collège Nelson Mandela.
Am 20.11.23 versammelten sich die 26 Teilnehmenden zusammen mit Frau Ho und Frau Gardt pünktlich um 8:00 Uhr am Berliner Hauptbahnhof. Mit dem ICE hatten wir eine achtstündige Zugfahrt vor uns. Doch kurz vor dem Ziel, in dem deutschen Grenzort Kehl, kam es zu Verzögerungen. Die Weiterfahrt sollte bis zu einer Stunde dauern. So entschieden wir uns, mit der Straßenbahn die restliche Strecke bis zum Gare de Strasbourg-Ville zu bewältigen.
Dort wurden wir schon von unseren correspondants und correspondantes erwartet. Mit der Tram ging es dann zur Schule, wo Kuchen, Kekse und Getränke zur Stärkung auf uns warteten. Danach wurden wir von unseren Austauschpartner*innen mit in unsere Gastfamilien genommen.
Am nächsten Morgen stand die Besichtigung des Parlament Européen auf dem Programm. Wir erhielten einen Vortrag, der parallel auf Deutsch und Französisch gehalten wurde. Anschließend wurde uns ein kurzer Blick in den Plenarsaal gewährt. Über Kopfhörer kann man sich die laufenden Sitzungen in den 24 EU-Amtssprachen anhören.
Nach einer petit repas mit unseren Lunchpaketen, die wir mitbekommen hatten, gab es für uns eine Schnitzeljagd. Trotz strömendem Regen spazierten wir in gemischten Gruppen durch das Viertel. Den Abend ließen wir dann in unseren Gastfamilien ausklingen.
Am Mittwoch verbrachten wir die Zeit bis 12 Uhr in der Schule und nahmen in kleinen Gruppen an verschiedenen Unterrichtsstunden teil. Es gab lustige Spiele und zum Teil schwierige Quizfragen zu lösen. Der Mittwoch ist der kürzeste Tag an den französischen Schulen, um ca. 12 Uhr ist Schulschluss. Die Nachmittage können dann z.B. für sportliche Aktivitäten (auch in Vereinen) genutzt werden.
Den Nachmittag hatten sowohl wir als auch die französischen Schüler*innen frei und so verbrachten ihn gemeinsam mit einer Shoppingtour am Place des Halles.
Am Donnerstag ging es für uns ins Musée historique de la ville de Strasbourg. Die Führung war zwar auf Französisch, aber dank einiger Übersetzungen zwischendurch relativ gut verständlich.
Im Anschluss besichtigten wir das Münster in Straßburg, auf Französisch: Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg. Tapfer erklommen wir die rund 300 Treppenstufen bis zur Aussichtsplattform, wo sich uns ein herrlicher Blick über die Stadt bot.
Danach wurden wir durch das Musée Alsacien, also das Elsässische Museum geführt. Mit den neugewonnenen historischen Erkenntnissen ging es abends zurück in die Gastfamilien.
Auch der Freitag hielt viele geschichtliche Orte für uns bereit. Mit einem Reisebus fuhren wir gut eine Stunde zur Hohkönigsburg. Sie war unter anderem Residenz von Kaiser Wilhelm II. und wurde erst Anfang des letzten Jahrhunderts restauriert, obwohl sie bereits seit dem Mittelalter existiert.
Nach der Besichtigung fuhren wir am Nachmittag weiter in eine französische Kleinstadt Sélestat zur Bibliothèque Humaniste, wo wir viel über den Buchdruck und die ersten Bücher erfuhren. Johannes Gutenberg kam ins Elsass, da in seiner Heimatstadt Mainz Krieg herrschte. Vor Erfindung des Buchdrucks wurden die Bücher von Hand geschrieben. Heutzutage gibt es dafür große Druckereien.
Bewaffnet mit Tinte und älteren Modellen von Füllern durften wir uns in einem anschließenden Kalligrafie-Workshop an der altertümlichen Schrift selbst ausprobieren. Dann ging es auch schon zurück zur Schule, wo es eine Abschlussparty mit Crêpes und Waffeln gab. Im Schluss entschieden wir uns dann noch für ein gemeinsames Tacco-Essen ohne unsere Lehrkräfte.
Den Samstag verbrachten wir komplett mit unseren Gastfamilien.
Ein besonderes Highlight war der Weihnachtsmarkt in Straßburg. Straßburg wird auch Capitale deNoël, also „Hauptstadt der Weihnacht“ genannt.
Davon zeugten nicht nur die festlichen Dekorationen in der Innenstadt und der Altstadt La petite France, sondern besonders die einzelnen Stände auf dem Markt. Im Dunkeln funkelten die Lichterketten der geschmückten Gebäude mit dem großen Weihnachtsbaum um die Wette.
Dann hieß es leider auch schon wieder: Packen!
Die Woche ging viel zu schnell vorbei.
So war Sonntag, erneut um 08:00 Uhr, der Treffpunkt am Bahnhof in Straßburg.
Es war zwar erst morgens, aber unser Zug ließ es sich nicht nehmen, eine Verspätung von 40 Minuten anzukündigen. Damit hätten wir unseren Anschlusszug in Karlsruhe nicht erreicht. Unsere Gasteltern erklärten sich spontan bereit, uns mit den Autos zum Bahnhof nach Offenburg (Deutschland) zu fahren, wo wir uns beeilen mussten, den Zug zu erwischen. Dadurch blieb keine Zeit für eine ausgiebige Verabschiedung. Nach etlichen Stunden Zugfahrt, die aufgrund von dauernden Problemen zu schaffen machten, erreichten wir endlich wieder Berlin.
Zusammenfassend können wir sagen: „C'était une très belle semaine.“ Es war wirklich eine wunderschöne Woche. In der kurzen Zeit sind rasch neue Freundschaften entstanden. Aufgrund der digitalen Medien, hatten wir bereits vorher die Möglichkeit Kontakt aufzunehmen. Viele haben diese Chance genutzt.
Der Austausch war eine gute Gelegenheit, sein Französisch aufzubessern. Die Übersetzer App konnte bei Verständigungsproblemen auch immer gut helfen 😉.
Merci beaucoup à Mme Gardt et à Mme Ho ainsi qu'à la prof française Mme Bodnar pour l’organisation. Merci beaucoup pour avoir tout fait pour nous donner la possibilité de faire un échange en France.
Nous nous remercions également aux familles d’échange pour leur hospitalité. C’est génial qu’ils nous aient accueilli dans leurs familles.
En avril nous allons dire bonjour à nos correspondants et correspondantes ici à Berlin.
Merci
Capitale de Noël
Au revoir
très belle
Joyeux Noël.
Sophie Fiedler 9.3 (November 2023)