
Wir, die Klasse 10.G, waren am Freitag, den 27. Juni 2025 im Tränenpalast. Dieser ist die ehemalige Ausreisehalle von der DDR nach Westen am Bahnhof Friedrichstraße.
Während der einstündigen Führung mit einer Zeitzeugin durch den Tränenpalast hatten wir die Möglichkeit, in den Ablauf der Grenzabfertigung von 1962 bis 1990 einzutauchen. Wir haben mit einem Film gestartet, in dem Fotos und Videos gezeigt wurden, die während des Baus der Mauer entstanden sind. Danach standen die persönlichen Geschichten der Menschen, welche die deutsche Teilung selbst miterlebt haben, im Vordergrund. Die Museumsführerin hat uns mehrere emotionale Ereignisse von Zeitzeugen, aber auch von sich selbst erzählt. Ein Beispiel von einer Zeitzeugin war, dass eines ihrer Elternteile in Ost- und das andere in Westberlin lebte. Eine Zeit lang war ihre einzige Möglichkeit sich nur für eine kurze Zeitdauer an den Raststätten der Transitautobahn zu treffen. Es gab viele weitere ähnliche Geschichten, wo Verwandte nie wussten, wann sie ihre Familie aus dem anderen Teil Deutschlands wiedersehen werden. Anschließend wurde uns der typische Ablauf vom Grenzübergang am Bahnhof Friedrichstraße erklärt. Da er direkt in Berlin liegt, passierten täglich hunderte Reisende mit dem Zug, der S-Bahn oder der U-Bahn die Grenze. Teilweise kamen dort auch Inoffizielle Mitarbeiter aus dem Westen an, welche durch einen Geheimgang aus dem Bahnhof rausgegangen sind. Um aus der DDR ausreisen zu können, musste man durch den Tränenpalast (der wurde früher von der DDR natürlich nicht so genannt wurde) gehen. Die Zoll-und Passkontrollen fanden in kleinen Kabinen statt, welche immer noch erhalten sind und durch die man heute als Besucher durchgehen kann. Am Ende hat uns die Museumsführerin noch erläutert mit welchen Techniken von der Stasi gesuchte Bürger entdeckt und aus der Kontrolle herausgezogen wurden.

Insgesamt war der Besuch im Tränenpalast sehr eindrucksvoll. Man hat viele neue Dinge gelernt und konnte hautnah die Geschichte der Teilung Deutschlands miterleben. Durch die vielen authentischen Museumstücke und die Erfahrungsberichte der Zeitzeugen kann man sich optimal in die frühere Zeit hineinversetzen, weswegen ich den Besuch im Tränenpalast nur weiterempfehlen kann.
Von Selma S.
Ort: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Reichstagsufer 17, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: täglich 9-18 Uhr (außer montags), Eintritt und Führungen frei
https://www.hdg.de/traenenpalast