Exkursion zum gläsernen Labor

Am 17.11.2020 sind wir als Biologie-Leistungskurs in das Gläserne Labor nach Buch gefahren. Dort haben wir ein Experiment durchgeführt, das perfekt in unser Kursthema Genetik passt. Das Experiment hieß "Nahrungsmittel ohne Gentechnik?".

Früh um 8.45 Uhr war Treffpunkt vor dem Eingang, das hieß besonders früh aufstehen, denn die Fahrt ist lang. Als wir dann alle ankamen, durften wir in das Labor, das mitten auf dem Campus der Universität steht. Wir wurden in einen kleinen Aufenthaltsraum geführt, wo wir dann eine kurze Einweisung bekamen, wie wir uns in einem so hochausgestatteten Labor verhalten sollen. Wir haben uns Kittel angezogen und dann ging es auch schon los. Die Maske durfte natürlich nicht fehlen…

Wir sollten uns zu zweit zusammensuchen und uns an einen gemeinsamen Arbeitsplatz niederlassen. Nachdem sich die Leiterin des Experiments kurz vorgestellt hatte und uns mit den Instrumenten, die wir für das Experiment brauchten, vertraut gemacht hattte, ging es direkt los mit dem Thema.

Vorab hat sie unser Vorwissen getestet und uns einige Fragen zum Thema Gentechnik gestellt. Dann hat sie vorgestellt, was es mit dem Experiment auf sich hat. Sie sagte uns, wir sollen testen, ob schon im voraus ausgewählte Soja-Produkte gentechnisch verändert wären. Jede Gruppe hat unterschiedliche Produkte mit unterschiedlicher Herkunft bekommen und dazu einen Plan, der die einzelnen Schritte des Experiments erklärte. Grundlegend ging es darum, an die DNA der Soja-Produkte heranzukommen, um diese dann mithilfe von uns bereits aus dem Unterricht bekannten Methoden PCR und Gelelektrophorese zu untersuchen. Also haben wir angefangen, unsere Produkte mit den verschiedensten Substanzen zu mischen, um alle Organellen, die wir nicht benötigen, zu vernichten. Zwischendurch mussten die Präparate in Maschinen, die dafür gesorgt haben, dass die Substanzen ihre Wirkung besser entfalten konnten. Währenddessen haben wir uns immer tiefer in das Thema hineingearbeitet und viele interessante Nebenfakten erfahren. So ist zum Beispiel der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der USA, in Kanada und China erlaubt, während es in Deutschland sehr umstritten ist und in vielen Fällen nicht erlaubt wird.

Als wir schließlich die DNA der Soja-Produkte herausgefiltert haben, ging es daran, das Präparat so neuzumischen, dass wir eine PCR, eine Polymerase-Kettenreaktion durchführen konnten. Die PCR basiert darauf die DNA zu vervielfachen. Schließlich haben wir zwei PCR-Ansätze hergestellt - einen, in dem das Gen mit den gentechnischen Veränderungen amplifiziert wurde und einen, bei dem jeweilis ein sojaspezifisches Gen amplifiziert wurde. Als die Mischungen fertig waren, haben wir eine Gelelektrophorese durchgeführt. Dabei haben wir die DNA schließlich aufgetrennt, um sie besser analysieren zu können. Wir haben das mit beiden PCR-Ansätzen gemacht, um sie am Ende zu vergleichen und entdecken zu können, ob in unseren Soja-Produkten gentechnische Veränderungen vorkommen. Weil man mit bloßem Auge nicht sehen konnte, wie die DNA aufgetrennt wurde, mussten wir die Präparate auf einen UV-Tisch legen und mit UV-Licht bestrahlen. Ganz zum Ende haben wir das Ergebnis fotografiert und ausgewertet.

Nun muss man sagen, dass wir leider beim Mischen der vielen Substanzen eine fehlerhafte Substanz hatten, die das Experiment ein wenig durchkreuzt hat. Leider hat das Experiment nicht die gewünschten bzw. erwarteten Ergebnisse hervorgebracht, doch einmal ein solches Experiment mitzumachen, hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das Arbeiten mit den hochwertigen Instrumenten und Substanzen, mit denen man im Alltag nicht in Berührung kommt war sehr faszinierend. Auch einen Tag als Student zu verbringen, war eine nette Abwechslung. Das Experiment ist sehr empfehlenswert. Es hat Spaß gemacht, wir haben viele interessante Fakten kennengelernt und sind viel tiefer in die Genetik vorgedrungen, als es im Unterricht möglich gewesen wäre.