P.A.R.T.Y.-Projekt im UKB

Am 05.12.23 besuchten 40 Schüler*innen der Klasse 11 das P.A.R.T.Y. (Prevent Alcohol and Risk-Related Trauma in Youth)-Projekt des Unfallkrankenhaus Berlins. Nach einem eindrucksvollen Vortrag von Herrn Dr. Weyde, einem forensischen Sachverständigen für Straßenverkehrsunfälle, der über die Möglichkeiten und Grenzen der Unfallrekonstruktion aufklärte, begann ein interessanter Tag an verschiedenen Stationen des UKB.

Hinsichtlich von Präventionsarbeit im Straßenverkehr und im Alltag ging es vor allem darum, die Schüler*innen zu befähigen, clevere Entscheidungen zu treffen, das Bewusstsein für Risiken zu stärken und Verantwortung für die eigenen Entscheidungen und das Handeln zu übernehmen. Dabei sollten auch Kenntnisse über schwere Verletzungen und Folgen erworben werden, um abschließend natürlich eine Reduzierung von Unfällen zu erwirken.

Während die Berliner Polizei über rechtliche Hintergründe zum Alkoholkonsum als Straßenverkehrsteilnehmer*in aufklärte und mit Alkoholbrillen einen praktischen Ansatz bot, konnte beim Rettungsdienst ein Rettungswagen von innen betrachtet und gemeinsam erprobt werden, wie jemand mit einer Kopfverletzung auf einer entsprechenden Trage fixiert und dann bewegt werden kann. Im Simulationsraum (siehe Abbildung) wurde über Herzkreislauf-Parameter aufgeklärt und erläutert, wie das ABCDE-Schema hilft, die richtigen Entscheidungen bei Verletzungen zu treffen. Besonders beeindruckend war der Besuch der Intensivstation, wo direkt am Patienten über Hintergründe der Behandlung aufgeklärt wurde.
Es war den Schüler*innen jederzeit möglich, entsprechende Fragen zu stellen, die vom fachkundigen Ärztepersonal gern beantwortet wurden. Die Situation um den jungen Mann, der auf der Intensivstation besucht wurde, stellte sich für viele auch als etwas bedrückend heraus. So wurde den Worten des Oberarztes angespannt gelauscht. Auch der Besuch auf einer Station für Patienten mit künstlichen Gelenken hinterließ Eindruck: Zwei Patienten, die sich aktuell in Behandlung befinden, luden in ihr Zimmer ein, um - unterstützt von der Stationscheffin - alle Fragen zu beantworten. Nach einer kurzen Mittagspause folgte noch die Erprobung von unterschiedlichen Prothesen, Rollstühlen und sonstigen, bei Verletzungen möglicherweise notwendigen, Unterstützungen in der Krankenhauseigenen Turnhalle. Den Abschluss des Tages stellte eine Gesprächsrunde mit zwei ehemaligen Trauma-Patienten sowie einer Angehörigen einer verunfallten Frau dar. Mit viel Gefühl stellten unsere Schüler*innen hier auch persönliche Fragen, die ehrlich und nicht verschönert beantwortet wurden: Wie ist das, wenn man aus dem Koma aufwacht? Haben Sie Erinnerungen an den Unfall? Sprechen Sie noch mit den Freunden, die mit im Unfallauto saßen? Wie hat die Integration ins Arbeits- und Sozialleben funktioniert? Mussten Sie Ihre Träume aufgeben?Nach dieser emotionalen Stunde verließen nun alle das Unfallkrankenhaus - mit Sicherheit nachhaltig geprägt von diesem außergewöhnlichen Tag. Vielen Dank an das UKB und alle Beteiligten!

J. Räther